Für Solidarität und Barmherzigkeit
Stellungnahme der Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ) zum aktuellen Konflikt im Nahen Osten und dem weltweiten menschlichen Leid
Zürich, 26. Oktober 2023
Aktuell erreichen uns immer mehr schreckliche Nachrichten über das Leiden der Menschen auf dieser Welt. Sei es durch Naturkatastrophen oder durch Katastrophen von Menschenhand.
Zehntausende Menschen liessen in diesem Jahr ihr Leben bei den Erdbeben und Überschwemmungen in der Türkei, in Marokko, in Libyen, oder gerade aktuell in Afghanistan. Hunderttausende erlitten dabei schwerste Verletzungen und verloren ihr gesamtes Hab und Gut.
Gleichzeitig toben weltweit mehrere bewaffnete Konflikte, die von Menschen ausgelöst und gegen ihre Mitmenschen geführt werden. Gerade ist der Konflikt im Nahen Osten (Palästina/Israel) öffentlich sehr präsent.
Wir verurteilen jegliche Art von Gewalt und vor allem die Art der Gewalt, unter welcher die unschuldige Zivilbevölkerung leidet. Kein Ziel kann das Töten von Unschuldigen rechtfertigen.
Wir erwarten von unseren politischen Vertreterinnen und Vertretern im Kanton Zürich und in der Schweiz sowie von der internationalen Staatengemeinschaft den Einsatz für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, die Wahrung der Menschenwürde und den Schutz der Menschenrechte aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Rasse, Geschlecht, Sprache, Weltanschauung oder Religionszugehörigkeit.
Unsere Mitmenschen, die Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen und religiöse Gemeinschaften rufen wir zur Solidarität mit all jenen Menschen auf, die sich in dieser Zeit in Not befinden, sei es aufgrund von Naturkatastrophen, aufgrund bewaffneter Konflikte oder aus irgendeinem sonstigen Grund.
Als muslimischer Dachverband im Kanton Zürich stehen wir ein für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für den Frieden, gegen Gewalt, für die Menschenrechte, die Gleichberechtigung, die Integration und den interreligiösen Dialog.
Im Moment sind auf vielen Seiten eine grosse Trauer und Wut spürbar. Wir appellieren an uns alle als gesamte Gesellschaft, insbesondere an die Angehörigen der muslimischen Gemeinschaft, von Hassreden und unangemessenem Verhalten abzusehen. Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Ebenso darf es keinen Platz für antimuslimischen Rassismus geben. Menschenfeindlichkeit, egal von wo und durch wen, darf nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft führen.
Zu guter Letzt bitten wir Gott den Barmherzigen inständig, sich all jener Menschen zu erbarmen, die gelitten haben und die leiden. Wir bitten Gott den Allmächtigen, den Zustand all jener zu erleichtern, die in einer Erschwernis sind. Wir bitten Gott den Erhabenen die Schwachen und Wehrlosen zu schützen. Wir bitten Ihn um Heilung für die Verletzten und Kranken. Wir bitten Gott um einen Ausgang aus dieser schwer belastenden Situation und für den Frieden auf dieser Welt.