VIOZ-Medienmitteilung zum Anschlag in einer Zürcher Moschee am 19.12.2016

Dez 20, 2016 | Archiv, Medienspiegel, VIOZ News

 

VIOZ Medienmitteilung zum Anschlag auf eine Zürcher Moschee vom 19. Dezember 2016

«Schüsse gegen Betende»

Die muslimischen Gemeinschaften in Zürich wurden gestern Abend aufgrund der abscheulichen Tat eines Mörders erneut in Angst und Schrecken versetzt.
Dies geschah im Lichte verschiedener feiger Anschläge und unsäglichen Kriegsverbrechen im Ausland.
Wir sprechen allen Opfern unser tiefstes Mitgefühl und unsere Anteilnahme aus und wünschen den Verletzten baldige Genesung.
Auch den Hinterbliebenen des Täters sprechen wir unser Beileid aus, ihr Schmerz muss unermesslich sein.

Die Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ) ist seit dem frühen gestrigen Abend betreffend der akuten Sicherheitslage in Kontakt mit den Sicherheitsbehörden und verschiedenen Gemeinschaften.
Nach Identifikation des Täters und Klärung der Lage wurden heute zuvor erhöhte Sicherheitsmassnahmen wieder zurückgenommen.
Wir danken ausdrücklich den Sicherheitsbehörden für ihren unermüdlichen Einsatz.

Diese schreckliche Tat zeigt einmal mehr, dass Hate Crime, Terrorismus und Gewaltextremismus blindwild um sich schlagen und uns alle in der Gesellschaft gleichermassen zu Opfern macht.
In ein Haus Gottes einzudringen um auf Betende zu schiessen, Priester zu ermorden oder Mitmenschen zufällig an öffentlichen Orten in den Tod zu schicken ist das Resultat der Herabsetzung der Würde eines Menschen bzw. ganzer Bevölkerungsgruppen.
Es ist das Resultat der gesellschaftlichen Spaltung: ‚Wir gegen die Fremden‘ oder wie wir es heutzutage vernehmen ‚unsere Werte‘, ‚unsere Kultur‘, ‚unsere Geschichte‘ gegen das so unterstellte ‚Fremde‘, ‚Andere‘ ‚das sich Anzupassende‘.
Wer gegen Anschläge jeglicher Art ist, muss auch gegen jene einstehen die Hate Speech, Spaltung und Diffamierung betreiben.
Wir alle wünschen uns Frieden und zwischenmenschlichen Respekt und dies lässt sich nur im Dialog und mit Wissen über unsere Mitmenschen erreichen.

Stadtpräsidentin Corine Mauch, die sich zusammen mit StadtratskollegInnen täglich dafür einsetzt, dass kulturelle und religiöse Traditionen mit Wertschätzung sichtbar sein können, bat uns der muslimischen Zürcher Bevölkerung ihr herzliches Mitgefühl auszurichten und wünscht den verletzen Personen und ihren Familien baldige Genesung und alles Gute.

Wir beten für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft, insbesondere in der für unsere christlichen Mitbürgern anstehenden Weihnachtszeit.

Dr. Mahmoud El-Guindi
Präsident VIOZ

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