VIOZ Geschäftsstellenleiter Imam Muris Begovic sprach anlässlich der Vernissage des Buches „Dem Bettag eine Zukunft bereiten“ im Zürcher Rathaus.
Der Bettag ist wichtig – Für Religionen und Staat
«Jacqueline Fehr als Zürcher Regierungsrätin und die Waadtländer Staatsrätin Béatrice Métraux setzten an der Vernissage sowohl mit ihrer Präsenz als auch mit ihren Beiträgen als Mit-Autorinnen des Buches „Dem Bettag eine Zukunft bereiten“ einen besonderen Akzent. Ein Rabbiner, ein Imam und eine reformierte Pfarrerin ergänzten aus religiöser Sicht von seelsorgerlich Tätigen.[…]
Jacqueline Fehr und Béatrice Métraux präsentierten in engagierten Statements Gedanken zur religionspolitischen Bedeutung des Eidgenössischen Dank- Buss und Bettags.
Für die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr kommt das Buch zum Bettag im richtigen Moment in eine Zeit hinein, in der das Verhältnis des Staates zu den Religionen ein aktuelles Thema ist und der Staat in den Diskussionen eine nicht immer einfache Rolle hat. Um so mehr wertschätzte sie das bewährte Neben- und Miteinander des Staates und der anerkannten Religionsgemeinschaften. Im Blick auf 400‘000 Muslime wird dem Staat oft Untätigkeit und Naivität vorgeworfen. „Diese Besorgnis verstehe ich“, sagte Fehr mit Verweis auf Verunsicherung und Angst, aber „Dieser Angst treten wir entgegen“. „Ja, wir haben ein grosses Problem mit extremistischen Kräften“ stellte sie fest, um aber ebenso deutlich zu versichern „Nein, wir haben kein Problem mit Muslimen. Sie sind in der Schweiz gut integriert.“ Extremismus sei zu bekämpfen, nicht jedoch die Religion. Die Sicherheitskräfte seien gefordert und ihre Fachleute in Risikoeinschätzung stellten sich der Aufgabe. Als Gemeinschaft müssten wir wieder lernen, über Religion zu reden und zu diskutieren.
„Religion darf keine Tabuzone sein.» Mit Blick auf die Muslime bekräftigte sie, auch diese hätten einen Anspruch auf Seelsorge und der Staat schätze die wertvolle Unterstützung der anerkannten Religionsgemeinschaften mit Rat und Tat. Messlatte sei der Rechtsstaat. „Wer bloss anders denkt oder andere Traditionen pflegt, geniesst Schutz des Rechtsstaates.“
Dass viele Menschen heute bereit seien, wesentliche Errungenschaften unserer Zivilisation aufzugeben, besorge sie, denn dies seien gefährliche Tendenzen. Der Bettag fördere gegenseitigen Respekt und die Idee der interreligiösen, interpolitischen Einheit soll weitergeführt werden. […]
Muris Begovic, Imam der Bosnischen Gemeinschaft in Schlieren und Sekretär der VIOZ, erläuterte, wie im Islam die Gebete von einer starken Symbolik geprägt sind. Mit Verweis auf den Beitrag von Rifa‘at Lenzin, gehe es „nicht um die Frage, ob Muslime am Bettag partizipieren können, sondern ob sie müssen, respektive es sich leisten können, abseits zu bleiben.“ „In einem Gebet soll es nicht nur um das Individuelle, sondern auch um das Gemeinsame gehen. Ja, die gemeinsamen Werte und das Nutzen des gemeinsamen Raumes.“ […]»
Den ganzen Artikel finden Sie hier.
Quelle: zhkath.ch, 08.09.2017
Bildquelle: Screenshot von zhkath.ch vom 08.09.2017