«Wenn in der Politik und in den Medien über Musliminnen und Muslime in der Schweiz diskutiert wird, geht es nicht selten auch um Imame. Aufgrund ihrer Tätigkeit als Vorbeter, Prediger, Lehrer, Ratgeber und Seelsorger sowie in vielen weiteren Funktionen kommt ihnen eine Schlüsselrolle innerhalb der muslimischen Gemeinden, aber auch für die Gesellschaft als Ganze zu. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass sich Musliminnen und Muslime an einer Vielzahl von Autoritäten orientieren (Tunger-Zanetti, Endres und Martens 2019) und nebst Imamen auch Lehrkräften oder Vereinsvorständen wichtige Aufgaben in den Gemeinden übernehmen. Die öffentlichen Debatten sind jedoch stark auf Imame fixiert. Imame werden einerseits als Verursacher von Problemen angesehen, andererseits aber auch als Personen, die einen wichtigen Beitrag für die Integration und Partizipation von Musliminnen und Muslimen leisten können. Die beiden polaren Begriffe «Hassprediger» und «Integrationslotsen» stehen exemplarisch dafür.
Angesichts der hohen Bedeutung und zentralen Funktion von Imamen liegt eine Diskussion über ihre Ausbildung und Qualifizierung auf der Hand. […]
Dieses SZIG-Paper hat zum Ziel, in knapper Form Grundinformationen zu Fragen der Bildungswege von Imamen aus der Schweiz zu präsentieren und diese kritisch über diese zu diskutieren. Dabei wird besonders auf Fragen und Fälle eingegangen, die in der Imamdebatte häufig verkürzt oder einseitig wahrgenommen werden. […]»
Das SZIG-Paper 7 – Bildungswege von Imamen aus der Schweiz finden Sie hier.
Quelle: unifr.ch, 05.11.2019