«Wir, Juden und Muslime in der Schweiz, rufen die Gesellschaft und insbesondere auch unsere Gemeinschaften dazu auf, Muslim- und Judenfeindlichkeit sowie jede Form von Rassismus zu verurteilen und zu bekämpfen. Ziel ist es, ein Klima des wechselseitigen Respekts und der gegenseitigen Achtung zu schaffen. Dies ist die Grundlage eines echten Dialoges und dient zur Stärkung des religiösen Friedens zwischen allen Menschen.
Im August 2014 publizierten die muslimischen und jüdischen Dachverbände in der Schweiz eine erste gemeinsame Erklärung gegen Gewalt und für Frieden. In der Folge wurden Dialogplattfor- men für Juden und Muslime initiiert. Im Mai 2018 wurde der erste Dialogpreis der Schweizer Jü- dinnen und Juden vergeben, bei dem unter anderem auch ein Rabbiner und ein Imam für ihre gemeinsame Dialogarbeit geehrt wurden. In einer Zeit, in welcher die Beziehungen zwischen Muslimen und Juden belastet sind, ist dieses Bekenntnis zum Dialog umso bedeutender. Wir nehmen das positive Echo auf den Dialogpreis zum Anlass, eine zweite gemeinsame Erklärung zu veröffentlichen.
Es ist einfach, das Gemeinsame zu betonen. Echter Dialog muss aber auch das Trennende an- sprechen. Gegenseitige Vorurteile können zu Unsicherheit, Hass und zu Gewalt führen; auch zwischen Muslimen und Juden. Dem gilt es entschieden entgegenzutreten; unter Juden, Musli- men und in der ganzen Gesellschaft. Deshalb verurteilen wir Muslim- und Judenfeindlichkeit wie auch jede Form von Rassismus, insbesondere auch innerhalb unserer eigenen Gemeinschaften. Eine wichtige Antwort auf Juden- und Muslimfeindlichkeit, Rassismus und Hass ist die Pflege und die Stärkung des gegenseitigen Dialoges. Und deshalb brauchen wir diesen Dialog.
Deshalb rufen wir Muslime und Juden und alle Menschen in diesem Land dazu auf:
Wir wollen entschieden Juden- und Muslimfeindlichkeit sowie Rassismus bekämpfen!
Wir wollen den Anderen mit seiner eigenen Meinung akzeptieren und respektieren,
auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind!
Wir wollen unsere Bemühungen intensivieren, um die Zusammenarbeit und das gegensei- tige Kennenlernen zu verstärken!
Wir wollen für einen echten Dialog ein Klima des wechselseitigen Respekts und der ge- genseitigen Achtung schaffen!
Denn das ist unsere Pflicht als Juden, Muslime und als Bürger und Bürgerinnen dieses Landes.»
Die Medienmitteilung finden Sie hier.
Quelle: FIDS, SIG & PLJS vom 5.10.2018