Kanton Zürich vom 15. März 2017: «Medienmitteilung – Radikalisierung und gewaltbereiter Extremismus – Bericht zur Studienreise nach Vilvoorde (Belgien)»

Mrz 15, 2017 | Archiv, Medienspiegel

“Eine Zürcher Delegation machte sich im Juli 2016 ein Bild vom Präventionsmodell gegen religiös begründete Radikalisierung der belgischen Stadt Vilvoorde. Ihre Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen stellt die Delegation jetzt dem Bund zur Verfügung. Sie schlägt dem Sicherheitsverbund Schweiz vor, die Empfehlungen zu prüfen und allenfalls in den nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus einzuarbeiten. […]Der gestern vom Bundesrat veröffentlichte dritte TETRA-Bericht betont die Bedeutung von Präventionsarbeit als effizientestes Instrument zur Verhinderung von gewalttätigem Extremismus. Lokale und kantonale Behörden ohne Sicherheitsaufgaben stehen dabei im Fokus.

Die wesentlichen Erkenntnisse der Delegation lassen sich für die Präventionsarbeit in vier Bereiche unterteilen:

  • Stärkung und Ausweitung bereits existierender Präventionsstrukturen, zum Beispiel die Stärkung städtischer Gewalt- und Extremismus-Präventionsstellen, deren Ausweitung und Verankerung auf kantonale Ebene
  • Förderung der Vernetzung und Kooperation aller involvierten Akteurinnen und Akteure im sozialen und Bildungsbereich
  • Intensivierung der Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren der muslimischen Bevölkerung
  • Implementierung einer Politik der offenen Türen in der Verwaltung durch Förderung der Vielfalt und Schutz vor Diskriminierung. […]” (Quelle Medienmitteilung)

Der Bericht zeigt die Rolle der Muslimische Organisationen als gesellschaftliche Akteure und hält unter der Thematik ‘Dialog und thematische Zusammenarbeit mit muslimischen Organisationen’ fest (Kapitel 3.4, Seite 19/20):

“[…] Da ein zentraler Aspekt des Präventionsmodells in Vilvoorde der Dialog und die Zusammenarbeit mit muslimischen Organisationen darstellt, ist hierauf auch im Kanton Zürich ein besonderer Fokus zu richten. Im Kanton Zürich konstituiert sich die VIOZ (Vereinigung Islamischer Organisationen im Kanton Zürich) «aus über 30 Mitgliedsorganisationen, die insgesamt über 40 Moscheen im Kanton Zürich betreuen». 
Auch Duvillard [Anm. VIOZ: André Duvillard , Sicherheitsverbund Schweiz (SVS)] hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit mit muslimischen Akteurinnen und Akteuren hervor, die als Bestandteil der Lösung und nicht des Problems gesehen werden sollten. 
Die Stärkung migrantischer und speziell muslimischer Organisationen, vor allem Jugend- und Frauenorganisationen, als Akteure ist noch kaum verbreitet.
Der Dialog mit der muslimischen Bevölkerung findet zwar bereits auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Gefässen statt, ein systematischer und partizipativer Einbezug in institutionellen Strukturen, bestimmten Entscheidungsprozessen und in Gremien jedoch kaum. Teilweise fehlen hierzu die Bereitschaft und Ressourcen seitens der Verwaltungsstrukturen, obwohl von muslimischer Seite Interesse bekundet wird. […]” (Quelle Bericht)

Die Medienmitteilung des Kantons finden Sie hier, den Bericht «Radikalisierung und gewaltbereiter Extremismus – Bericht zur Studienreise nach Vilvoorde (Belgien)» finden Sie hier.

Quelle: zh.ch, 15.03.2017
Bildquelle: Screenshot von zh.ch vom 15.03.2017

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