20min.ch vom 6. April 2017: «Kinderrechtler wollen Beschneidungsverbot»

Apr 6, 2017 | Archiv, Medienspiegel

Nach einer landesweiten breiten Debatte 2012, wird das Thema Knabenbeschneidung neuerlich aufgelegt.
Auffallend ist jedoch, dass man hierbei auf die bereits bekannten Argumente weitgehend verzichtet, so auch auf medizinisch präventiven Gesichtspunkte, die beispielsweise die Schweizerische Krebsliga beschreibt.
In diesem Zusammenhang steht es Eltern in unserer freiheitlicher Gesellschaftsordnung zu, Entscheidungen für das Wohl des Kindes selbst zu treffen und sich dementsprechend auch für präventive Mandel- oder Polypen-Operationen für ihr Kind zu entscheiden.
Selbst wenn diese medizinischen Argumente nicht vorlägen betrachten Juristen wie der SP-Rechtspolitiker Daniel Jositsch den Eingriff als «einfache Körperverletzung, vergleichbar mit dem Stechen von Ohrlöchern, die in der Kompetenz der Eltern liegt»
Die in den Vordergrund gerückten religiösen Argumente sind in diesem Kontext nur ein weiteres Argument, dass wiederum anhand einer klaren theologischen Position nachvollziehbar wäre, da in ausnahmslos allen Gelehrtentraditionen (die vier Schulen des Islam) die Knabenbeschneidung ein integraler Bestandteil ist, der sich nachvollziehbar auf die abrahamitische und prophetische Lehre stützt. Die VIOZ schliesst sich daher diesbezüglich der jüdischen Argumentation an, denn die Glaubens- und Gewissensfreiheit bedeutet nicht nur ein freies Bekennen, sondern auch die Religion ausüben zu können.

“[…] Der Schweizerisch Israelitische Gemeindebund stimmt in einer Stellungsnahme auf seiner Website zu, dass die religiöse Freiheit nicht über allen anderen Rechten stehen soll. Da es sich aber um einen kleinen Eingriff handle und kaum Auswirkungen auf den Knaben habe, sei es ein absolut angemessener Teil der Religionsfreiheit. Ein Verbot der Beschneidung hingegen wäre absolut unverhältnismässig.
Im Islam ist das ganz ähnlich. Die Vereinigung der islamischen Organisationen in Zürich schliesst sich in einem Interview der jüdischen Argumentation an. […]”

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Quelle: 20min, 06.04.2017
Bildquelle: Screenshot von 20min vom 06.04.2017

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