Im Sog des Islamischen Staats: Die Muslime fühlen sich zu Unrecht verdächtigt

Sep 18, 2014 | Archiv, Medienspiegel

VIOZ Vertreter äussern sich zur Debatte über die IS-Kämpfer und den daraus entstehenden Anfragen an die Muslimische Gemeinde.
Im Artikel nimmt VIOZ Präsident Mahmoud El-Guindi sowie VIOZ Vorstandsmitglied und Hauptimam Sakib Halilovic klar Stellung.
(Ganzer Artikel az Limattaler Zeitung)

Die Debatte über die IS-Kämpfer beschäftigt auch die Gläubigen in den Moscheen der Region. Sie sind es leid, mit Radikalen Salafisten und dergleichen in einen Topf geworfen zu werden. Trotzdem: Man will sich nicht die ganze Zeit rechtfertigen müssen.

[…] Auch die Dachorganisation der Zürcher Muslime, die Vereinigung der Islamischen Organisationen Zürich (VIOZ), schweigt nicht zum Thema des IS. «Wir distanzieren uns von allen Gewaltformen, die vom IS kommen», sagt Präsident Mahmoud El Guindi. Doch auch er verhehlt nicht, dass von Schweizer Muslimen ständig eine Distanzierung verlangt wird.
Gegenüber dem Radio SRF sagte Mahmoud El Guindi: «Wenn die Muslime sich dauernd von Sachen distanzieren, mit welchen sie ja gar nichts zu tun haben, dann bekommen die Mitbürger hier den Eindruck, wir seien nur Problemfälle. Und das ist auch nicht die Idee. Die Mehrheit der Menschen gehen ihrem normalen Leben hier nach.»
[…] Muslim ist nicht gleich Muslim: Einen bosnischen Sunniten mit einem iranischen Schiiten zu vergleichen, ist sachlich falsch. Einen römisch-katholischen Portugiesen würden wir auch nicht in denselben Topf mit einem russisch-orthodoxen Weissrussen werfen. Zwar sind beide Christen, doch trennen sie Glaubensfragen und Mentalitätsunterschiede.
Doch genau das passiert den Muslimen in der Schweiz. Sunniten, Alewiten, Schiiten – Bosnier, Türken, Iraker, sie werden alle gleichgesetzt, weil sie derselben Religion angehören. Kein Wunder reagieren sie bisweilen genervt.
Die muslimischen Organisationen in der Schweiz haben Taten wie Ziele des IS klar verurteilt und sich davon distanziert.” …

(Quelle: Artikel von Jürg Krebs in der az Limmattaler Zeitung vom 18.09.2014)

 

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