Grundsatzerklärung

Grundsatzerklärung der VIOZ

 

VIOZ-Grundsatzerklärung vom 27. März 2005

VIOZ-Argumentarium vom 24. November 2009

 

Vereinigung der Islamsichen Organisationen in Zürich (VIOZ)

… die Muslime in der Schweiz sind ethnisch und sprachlich sehr heterogen und weisen grosse kulturelle Unterschiede auf. Sie bringen Erfahrungen aus unterschiedlichsten Staatsformen mit, vom islamischen Scharia-Staat über Königreiche und Diktaturen bis hin zu Demokratien.

Der Anteil der sogenannten zweiten Generation nimmt kontinuierlich zu. Da die Kinder der eingewanderten Muslime von klein auf mit der schweizerischen Kultur vertraut sind und die entsprechende Landessprache sprechen, leisten sie einen grossen Beitrag zur besseren Integration der Muslime in der Schweiz.

Der Anteil der Muslime an der gesamten Bevölkerung in der Schweiz beträgt fünf Prozent. Die Muslime sind damit die grösste religiöse Gemeinschaft nach der römisch-katholischen und der evangelisch-reformierten Kirche.

Durch Emigration und Flucht aus Kriegsgebieten ist die Zahl der Muslime in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Viele dieser Muslime erlebten bei ihrer Einwanderung einen Kulturschock. Die hiesige Kultur mit der Religion, der Sprache und den Sitten war ihnen sehr fremd.

In dieser schwierigen Situation der Diaspora ist ihnen die Religion zur „Heimat“ geworden. In den islamischen Vereinen fühlen sie sich wohl und angenommen. Da der Islam keine einheitlichen, kirchlichen Strukturen kennt, führte dies zu einer disparaten Vielzahl unterschiedlicher Vereinigungen, Vereinen und Stiftungen. Heute gibt es in der Schweiz über 150 islamische Organisationen. Die meisten sind nach ihrer ethnischen, sprachlichen oder nationalen Herkunft ausgerichtet.

Um dieser organisatorischen Zersplitterung entgegenzuwirken, entstanden schliesslich örtliche, regionale und kantonale Dachverbände, die multiethnisch organisiert sind und in denen die entsprechende schweizerische Landessprache verwendet wird. Die VIOZ, Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich, ist ein Beispiel für einen solchen kantonalen Dachverband.

Die VIOZ wird immer wieder mit der Frage konfrontiert, welche Haltung die Zürcher Muslime gegenüber der westlichen Gesellschaftsordnung einnehmen. Durch die hier vorliegende Grundsatzerklärung möchte die VIOZ auf diese Frage eine klare Antwort geben und ihr religiöses Gedankengut kurz vorstellen. Die VIOZ hofft, damit zur Klärung des islamischen Selbstverständnisses und zum Abbau von Misstrauen und Vorurteilen gegenüber den Muslimen beizutragen.

Dr. Ismail Amin, Präsident VIOZ (März 2005)